Mitdenken für die Zukunft.

Wie wir bei der Bäckerei Günther das Schonen von Ressourcen leben.

Seit 5 Generationen bäckt man in der Familie Günther Brot, in Kiel. Früher am Dreiecksplatz, dann im Eichhof und heute in Wellsee. Mit der Nachfrage, musste auch die Backstube mitwachsen. Natürlich steigt da auch der Energiebedarf, die Menge an Abfall, Verpackungsmaterial und Rohstoffen. Wie passt das zum Thema Nachhaltigkeit, welches dem Inhaber Moritz Günther und Mitgesellschafter und Geschäftsführer Bastian Rechartz sehr wichtig ist?

 Frage: Hallo Moritz, ist ja eine ganz schön große Backstube hier, viele Öfen und Geräte. Wie fließt das Thema Nachhaltigkeit im Bezug auf euren Energieverbrauch mit ein? Geht das überhaupt?

Moritz Günther: Ja, das geht tatsächlich. Wir benutzen die verbrauchte Energie nämlich mehrmals! Unsere Garräume beispielsweise werden durch die Abwärme der Öfen beheizt. Genauso verhält es sich auch mit dem warmen Wasser. Die Wärme die durch die Erzeugung der Kälte für die Kühlkammern entsteht, verwenden wir zum Heizen des Gebäudes im Winter. Wir verwerten also so viel wie nur möglich der Energie, die als Nebenprodukt beim Backen und Kühlen entsteht.

Frage:: Apropos Backen, woher bekommt ihr denn eigentlich all eure Rohstoffe, das Mehl, die Eier, Milch und den leckeren Kaffee?

Bastian Reichartz: Wir bevorzugen, da, wo es geht immer regionale Rohstoffe und Lieferanten. Auch bei Bauarbeiten und Dienstleistern schauen wir erst in der eigenen Gegend nach Unterstützung. Leider sind Rohstoffe, wie z.B. Kaffeebohnen oder Sultaninen in unseren Breitengraden schwer zu bekommen, da müssen wir auf entferntere Lieferanten zurückgreifen. Der Kaffee wird aber zumindest in Schleswig-Holstein geröstet, Vicci-Kaffee aus Bad Bramstedt!

Frage:: Was ist denn eigentlich mit den Broten und Broten, Kuchen und leckeren Brötchen, die am Ende des Tages in den Regalen zurückbleiben? Esst ihr die alle selbst? Du bist mir ein bisschen zu schlank dafür!

Moritz Günther: Zum Teil, ja! Ich bringe immer etwas mit nach Hause. Aber der größte Teil kommt den Kieler Tafeln zu Gute. Darüber hinaus verkaufen wir zunehmend über die App TooGoodToGo zu einem sehr günstigen Preis. Aber auch für einige unserer beliebtesten Produkte brauchen wir ebenfalls Vortagsbackwaren: für die Ruhmschnitte verwerten wir beispielsweise nicht verkauften Kuchen.

Frage: OK, und dann sollen die leckeren Brötchen zu mir nach Hause: gibt es da eine Möglichkeit auf Papier- und Plastiktüten zu verzichten?

Bastian Reicharzt: Das wäre schön! Und wir streben das an. Leider würden nur wenige Gäste das so radikal akzeptieren. Wir versuchen einen weichen Übergang zu schaffen und haben aus diesem Grund auch keine Plastiktragetaschen mehr im Sortiment. Papiertragetaschen müssen bezahlt werden, sodass die Hemmschwelle größer ist. Wir haben jetzt ganz neu einen Brötchen-Stoffbeutel für unsere Gäste kreiert, der immer wieder gefüllt und gewaschen werden kann. So kann jeder Gast selbst noch mehr zur Müllvermeidung beitragen.

Einfacher ist das Ganze bei den To-Go-Bechern. Hier ist das Verständnis der Gäste im Allgemeinen größer. Die Leute kennen die Systeme und beteiligen sich gerne, zum Beispiel am Tobego-Pfandfbecher-System, an deren Einführung wir gerade arbeiten und bei dem die Becher bei vielen verschiedenen Bäckereien und Coffee-Shops abgegeben werden können. Das ist der gleiche Anbieter der Kieler-Woche-Pfandbecher. Und wir haben natürlich auch Mehrweg-To-Go-Becher im Angebot. Unserer ist aus Bambus-Fasern die keinerlei Schadstoffe beim Trinken freisetzen. Ich hoffe sehr, dass sich alle mehr aus ihrer Komfortzone heraus bewegen, um die Umwelt, unsere Region und unsere Ressourcen zu schützen. Jeder kann ja bei sich selbst anfangen.

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